PFLANZENSCHUTZ

Ich versuche, das Thema Pflanzenschutz weiter zu denken. Das Produzieren von Lebensmitteln gehört zu den Grundlagen der menschlichen Existenz und ist die ureigenste Aufgabe der Landwirtschaft.

 

Obstbau, Wein- und Milchproduktion – in diesen drei Bereichen produziert Südtirol einen deutlichen Überschuss. In anderen Bereichen sind wir deutlich im Minus. In Südtirol werden wir auch weiterhin vieles von dem, was wir konsumieren, nicht selbst produzieren können. Andererseits tragen wir dort, wo wir eine Überproduktion haben, zum Ausgleich in anderen Regionen und Staaten bei. Italien muss zum Beispiel die Hälfte der benötigten Milch importieren, Deutschland 87% des Obstes.

Das Grundprinzip: In einem Land wird etwas nachgefragt, das dort nicht angebaut wird oder das in einem anderen Land zu günstigeren Preisen, in größerer Menge oder besserer Qualität erzeugt werden kann.

Der Einsatz von Pflanzenschutzmittel ist weiterhin notwendig, weil die Südtiroler Bauern Lebensmittel für Verbraucher auf der ganzen Welt herstellen. Wobei es wichtig ist, dass wir gut ausgebildete Bauern haben, denn es sind die Bauern selbst, die großes Interesse an der Produktion gesunder, hochwertiger Lebensmittel haben. Viele Bauern reduzieren bereits jetzt Pflanzenschutzbehandlungen auf ein Minimum oder ersetzen sie durch alternative Verfahren.

Auch die Konsumenten sind beim Pflanzenschutz sensibler geworden. Überall, wo die Bevölkerung direkt mit dem Pflanzenschutz in Berührung kommt, wird verstärkt modernste Technik eingesetzt. Als erste Provinz in ganz Italien hat Südtirol die Bestimmungen zur Abstandsregelung in der Landwirtschaft umgesetzt. Die Entwicklung geht ständig weiter, und wir müssen jetzt die nächsten Schritte in Richtung Nachhaltigkeit setzen.

Wir werden in die Forschung über alternative Pflanzenschutzmethoden bzw. -mittel in der integrierten und biologischen Landwirtschaft investieren. Ich möchte die Potenziale der Digitalisierung  nutzen und fördern, mit dem Ziel Pflanzenschutz- und zu reduzieren. Dazu wird es ein Innovationsprogramm für digital-mechanische Methoden, z. B. zur Unkraut- und Schädlingsbekämpfung, geben.

Mit der Gründung der wissenschaftlichen Plattform „Pflanzengesundheit“ haben wir ein weiteres neues Kapitel aufgeschlagen. Wir werden Grundlagenforschung und angewandte Forschung, also das Know-how der Universität Bozen und des Versuchszentrums Laimburg, unter einem Dach vereinen, damit sich beide optimal ergänzen.

Unser Ziel muss es sein, Pflanzen so lange wie möglich gesund zu erhalten und erst, wenn es nicht mehr geht, zu Pflanzenschutzmitteln zu greifen. Ich setze mich konsequent für eine Minimierung von Pflanzenschutzmitteln ein.

Gerne weise ich auf die Pflanzenschutzserie hin, die ich auf facebook ins Leben gerufen habe. Dort finden Sie weiterreichende und nützliche Infos zum Thema Pflanzenschutz.